Ein „Virus“ geht um in Thomasberg

Dieses spezielle Virus macht kreativ und spendenfreudig. Erste Opfer waren in der Adventszeit 2021 Inge Steinbach und Joachim Welter. Das Virus zwang sie, in der Einfahrt zu ihrem Haus in Thomasberg Glühwein, Punsch, Tee und Grillwürstchen anzubieten. An der Straße stand ein Hinweisschild: „Glühwein für einen guten Zweck – 2,50 € pro Glühwein/ 0,50 € davon gehen an den Ökumenischen Hospizdienst Königswinter“. Und auch in der Adventszeit 2022 lebte das Virus wieder auf. Für die Ansteckung mit Spendenbereitschaft und Lebensfreude reicht der bloße Kontakt mit den Infizierten.

An den Adventswochenenden entwickelte sich die Einfahrt zum Treffpunkt nicht nur der Nachbarschaft. Die Gastgeber und ihre Gäste fühlten sich sichtlich wohl und genossen das Zusammensein in dieser liebevoll gestalteten Umgebung.
Auch Vertreter des Hospizdienstes waren häufig mit dabei. Sie nutzten die Gelegenheit, darüber zu informieren, dass die vielfältige Unterstützung für Kranke und ihre Zugehörigen durch die Mitarbeitenden des Vereins schon früh geleistet werden kann und auch Trauerbegleitung zum Angebot gehört.

Angesteckt durch die Besuche in der Einfahrt im letzten Jahr wurden zwei Nachbarinnen der beiden kreativ: Sie haben gebastelt und gebacken und ihre netten Produkte zum Erwerb gegen Spende in der kleinen Hütte in der Einfahrt angeboten. Die Kasse in der Hütte und das Sparschwein auf der Theke wurden gut gefüttert. Insgesamt wurden 1750 Euro an den Hospizdienst gespendet.

Mit einem kleinen Imbiss im Büro des Hospizdienstes wurde jetzt der Erfolg der Aktion gewürdigt. Inge Steinbach und Joachim Welter war die Begeisterung und Freude anzumerken, mit der sie die Abende gestalteten, und die Dankbarkeit dafür, dass die Menschen ihr Angebot annehmen. Sie berichteten auch von weiteren „Virus-Verdachtsfällen“. Die Folgen werden sicher in der nächsten Adventszeit sichtbar.

Klaus Mense, der Vorstandsvorsitzende des Hospizdienstes, dankte den beiden für ihr großartiges Engagement und die Spende, deren Höhe die Hoffnungen aller Beteiligten weit übertraf.