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Die Damen stellen sich mal vor… 

Wir, das sind ich, Sabine Gille und meine Labrador-Hündin Nala, ein ausgebildeter Therapiehund.

Als meine Mutter in 2018 schwer erkrankte und schließlich sterbend war, brauchte ich für mich Unterstützung. In meiner Verzweiflung habe ich mich telefonisch an den Hospizdienst gewandt, und hatte dort ein wundervolles Gespräch. Mir wurden die Ängste genommen und so konnte ich gestärkt meiner Mutter in den letzten Stunden eine Stütze sein.
Durch dieses Erlebnis entstand mein Wunsch schwerkranke und sterbende Menschen zu begleiten, Trost zu spenden und/oder Gesprächspartner zu sein. In 2022 habe ich meinen Befähigungskurs zur Sterbebegleiterin im Hospizdienst Königswinter begonnen. Zuerst noch alleine…

2023 kam die Nala als Pflegehund in meine Familie. Schnell konnte ich beobachten, dass sie so gut wie jeden durch ihre sanfte und sensible Art um ihre Pfote wickelte. Daher wurde aus einem Pflegehund ein Zweithund.

Wie schön ist es mit einem Hund in der Sterbebegleitung zu arbeiten?

Nala und ich mussten erstmal die Schulbank drücken und haben dann im Jahre 2024 erfolgreich die Prüfung zum Therapiehund-Team abgelegt. Jetzt gehen Nala und ich als Team voller Freude und Stolz in den Hospizdienst.
Je nach Situation entscheiden wir als Team was gerade das Bedürfnis ist und was dem betroffenen Menschen guttun kann. Das kann ein kleines Spiel, oder auch nur ein tröstendes „Kopf auflegen“ sein. Manchmal ist es ein Kuscheln oder auch nur am Fuß des zu Begleitenden liegen.
Im Erstkontakt stelle ich mich und Nala vor. Sie darf vorsichtig an der Hand schnüffeln um den Menschen kennen zu lernen. Sie ist in der Arbeit ganz ruhig und sanft. Sie ist sehr einfühlsam und erkennt, ob ein direkter Kontakt erwünscht ist. Ist das Gegenüber zurückhaltend legt sie sich auf den vorbereiteten Liegeplatz und wartet ab. Ggf. schicke ich sie dann in den Kontakt.
Da ich nur mit dem Hund arbeite, wenn das wirklich der Wunsch des Menschen ist, wird ihr Besuch immer sehr positiv angenommen.
Ist eine ganz enge Verbindung gewünscht, ist für Nala ein „Bettbesuch“ das Allergrößte. Das Bett wird dann mit großen Handtüchern und Bettbezügen ausgelegt, damit Nala sich ablegen kann. Sie kuschelt sich dann an die zu begleitende Person und liegt ganz ruhig. So ist es möglich einen ganz engen Kontakt zu haben, die Wärme vom Hund zu spüren, zusammen zu atmen und ganz ruhig zu streicheln.

Ich sitze bei und leite an, schaue ob es dem sterbenden Menschen und dem Hund gut geht. Ein wirklich magischer Moment entsteht, durch ein Lächeln oder Lachen, manchmal ist auch eine tiefe Entspannung erkennbar. Wenn Ängste gelöst werden und ein Glücksmoment erkennbar wird, haben Nala und ich alles richtig gemacht.

Es ist so schön zu erleben, wie schwerkranke Menschen wieder anfangen zu sprechen, wo Worte schon lange nicht mehr gesprochen wurden. Ein Lachen den Raum erfüllt, weil Nala gerade lustige Sachen macht. Es können aber auch Spaziergänge sein, die das Glück perfekt machen. Ich entscheide immer aus der Situation heraus und aus den Wünschen die geäußert werden können.

Zusammen sind wir ein abgerundetes perfektes Team und ergänzen uns prima.